Traumatischer Stress und Gesundheit
Traumatische Ereignisse hinterlassen oft auch langfristige biologische Spuren im menschlichen Körper. Patienten mit Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) zum Beispiel leben mit einem signifikant erhöhtem Risiko für eine Reihe von Erkrankungen, unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen und haben somit auch eine verringerte Lebenserwartung. Im Forschungsbereich "Traumatischer Stress und Gesundheit" untersuchen wir die biologischen Vermittlungswege zwischen den psychologischen Auswirkungen der Traumatisierung und den pathophysiologischen Veränderungen, die letztendlich die erhöhte Krankheitsanfälligkeit und verringerte Lebenserwartung erklären können.
Projekte:
Projektleitung: Nicolas Rohleder, Yesim Erim
Die Posttraumatische Belastungssstörung (PTBS) steht in Zusammenhang mit einer veränderten psychologischen und physiologischen Stressreaktion. Diese biologischen Veränderungen hängen wiederum mit psychologische Symptomen der PTBS zusammen und stehen in Zusammenhang mit Veränderungen im zentralen Nervensystem (ZNS) bei vorliegender PTBS. Doch während die psychologischen Symptome der PTBS inzwischen relativ gut behandelt werden können, ist aktuell wenig darüber bekannt, ob die erfolgreiche Behandlung der psychologischen Symptome auch zur Normalisierung von physiologischen Stressprozessen führt. Daher ist das Ziel dieser Studie die physiologische Stressreaktion bei PTBS auf einen akuten Stressor in zu untersuchen und diese mit einer nach Body-Mass-Index, Alter, Geschlecht und Rauchererhalten parallelisierten Stichprobe von gesunden Probanden zu vergleichen. Beide Gruppe werden hierfür gebeten an einem standardisierten Stresstest teilzunehmen und zuvor sowie im Anschuss mehrere Blut- und Speichelproben abzugeben sowie einige Fragebögen zu ihren Symptomen auszufüllen. Nach sieben Wochen werden sie erneut gebeten alle Frageböge auszufüllen und eine Blutprobe abzugeben. Mit den Ergebnissen dieser Studie erhoffen wir uns neue Erkenntnisse über die Besonderheiten in der Stressreaktion bei PTBS zu erhalten und verlässliche Prädiktoren für den Therapieerfolg von PTBS während einer standardisierten achtwöchigen Behandlung in einer Tagesklinik zu finden.
Kontaktpersonen:
Beteiligte Wissenschaftler:
- Nicolas Rohleder
- Yesim Erim
- Luis Gerber
Publikationen:
- Pitts KP., Joksimovic L., Steudte-Schmiedgen S., Rohleder N., Wolf J.:
Determinants of altered intracellular endocrine-immune interplay in Bosnian war refugees suffering from PTSD.
In: Biological Psychology 118 (2016), S. 1-7
ISSN: 0301-0511
DOI: 10.1016/j.biopsycho.2016.04.005
BibTeX: Download - Kuras Y., McInnis C., Thoma M., Chen X., Hanlin L., Gianferante D., Rohleder N.:
Increased alpha-amylase response to an acute psychosocial stress challenge in healthy adults with childhood adversity
In: Developmental Psychobiology (2017)
ISSN: 0012-1630
BibTeX: Download - Rohleder N., Karl A.:
Role of endocrine and inflammatory alterations in comorbid somatic diseases of post-traumatic stress disorder.
In: Minerva Endocrinologica 31 (2006), S. 273-288
ISSN: 0391-1977
URL: http://www.scopus.com/inward/record.url?eid=2-s2.0-34249733009&partnerID=MN8TOARS
BibTeX: Download - Rohleder N.:
Stress system regulation of chronic low-grade inflammation
In: Advances in Neuroimmune Biology 3 (2012), S. 265-276
ISSN: 1878-948X
DOI: 10.3233/NIB-012904
BibTeX: Download